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Weltmeisterschaft Bankdrücken 2025

Die Weltmeisterschaft im norwegischen Drammen verlief nicht wie erhofft – wichtige Erkentnisse und jede Menge Erfahrung wurden dennoch gesammelt.
Bereits im Vorfeld war klar, dass mit einer Leistung um die 300kg keine Topplatzierung in einem sehr starken Feld möglich sein wird. Deshalb wurde bereits Ende letzten Jahres mit der Arbeit in einem kleineren (aggressiveren und schwerer zu kontrollierendem) Shirt begonnen. Der Beginn ist immer frustrierend und zäh, doch gegen Ende der Vorbereitung waren die Versuche schon recht vielversprechend.
Eine zusätzliche Herausforderung war der enge Terminkalendar mit der Kraftdreikampf Europameisterschaft, die zwei Wochen vor der WM stattfand. Im Dreikampf wurde weniger aggressives Material im Bankdrücken verwendet um „mehr Sicherheit“ (falls es sowas im EQ Powerlifting gibt) zu haben.
Nach der EM konnten deshalb noch zwei Trainingseinheiten mit dem kleineren Shirt absolviert werden um das Handling für die WM zu stabilisieren und speziell das Abschlusstraining verlief extrem gut. 315kg – stabile Position – 1cm bis zur Brust – kein Problem. Der Schlachtplan stand also und mit diesem Gefühl ging es ab nach Norwegen.

Die Vorbereitung auf den Wettkampf verlief optimal, die Aufregung hielt sich in Grenzen und das Gewicht passte. 119,15kg bei der Abwaage – Spannung war also ausreichend gegeben! Auch das Warm Up lief ohne Probleme und der letzte Aufwärmversuch mit 300kg war zwar noch 2-3cm von der Brust entfernt, wurde aber problemlos nach oben gedrückt. 15kg mehr sollten das schon regeln, die Power war definitiv vorhanden.

Entschlossen ging Markus zum Erstversuch auf die Plattform – kurze Anweisung für die Spotter – der Lift Off und das Setup passte. Die Abwärtsbewegung war etwas langsam und die Spannung sehr hoch. 315kg ließen sich sehr schwer zur Brust bringen und dann passierte es. Black Out – die lange Zeit unter Spannung und womöglich der Druck im Brust und Halsbereich führten dazu, dass es schwarz vor Markus Augen wurde und er die Kontrolle verlor. Die Spotter reagierten gut, passiert war zum Glück nichts und die Divise war klar – das Gewicht war zu leicht!

Deshalb wurde im 2.Versuch auf 320kg gesteigert, um die Stange leichter zur Brust bringen zu können. Kurze Verschnaufpause, Fokus wiederfinden und weiter zum nächsten Versuch.
Das Setup gelang wieder, das Startkommando kam und die Hantel ließ sich schon besser Richtung Brust führen –  die Spannung war wieder enorm. Unterbewusst macht ein Versuch der in der Bewusstlosigkeit endet natürlich auch etwas mit einem und die nötige Entschlossenheit beim Runterlassen fehlte. Ein ähnliches Gefühl wie beim Erstversuch entstand, doch nun konnte Markus den Druck nicht aufrechterhalten, es presste ihm die Luft heraus – die Position ging verloren und die Hantel kippte nach vorne Richtung Bauch. Die Spotter reagierten auch diesmal perfekt – der Versuch war wiederum ungültig.

Für Zuschauer, die EQ Bankdrücken noch nie gesehen haben, scheint die Vorgehensweise wenig Sinn zu ergeben, doch es blieb nur eine Lösung. Mehr Gewicht!!! 
Markus wollte den Wettkampf nicht mit 3 halben Wiederholungen beenden auch das Press Signal bekommen und alles in den letzten Versuch legen!

Das Gewicht wurde auf 327,5kg erhöht! Raus auf die Plattform – einmal noch einspannen – perfekte Position – Startkommando…
Das Gewicht konnte nun mit weniger Aufwand zur Brust abgelassen werden und auch das Press Kommando kam schnell – Markus drückte die 327,5kg von der Brust weg, doch die Linie des Hantelpfads war nicht optimal. Dafür war das Gewicht dann einfach zu schwer und auch der letzte Versuch ging nicht in die Wertung.

Leider war das Glück an diesem Tag nicht auf der Seite von Markus und die Enttäuschung war natürlich groß. Da man aber dieses Risiko im Vorfeld bewusst eingegangen war, ist der Blick bereits nach vorne gerichtet. Viele Dinge die an diesem Tag passiert sind, wüsste man sonst nicht, und diese Erfahrung ist definitiv als positiver Teil der Reise mitzunehmen.

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